Ein Passivhaus ist ein Gebäude, in welchem ein komfortables Innenklima ohne aktives Heizungs- und Klimatisierungssystem erreicht werden kann - das Haus "heizt" und kühlt sich eben rein passiv (Adamson 1987 und Feist 1988).
Wichtigste Voraussetzung für das einwandfreie Funktionieren des Hauses ist zum Einen eine optimierte Dämmung der Außenhaut, zum Anderen die kompakte Bauweise des Hauses mit entsprechender effizienter Ausrichtung. Großer Bedeutung wird auch der Reduzierung von Wärmebrücken und die Dichtheit der Gebäudehülle gegen Luftströmung beigemessen. Denn nur so lässt sich der Passivhaus-Standard erreichen.
Wichtiges Glied in der Serie der notwendigen Bauteile sind zweifellos die Fenster. Hier setzen die Bestrebungen der Fensterbauer an, ein für so eine Bauweise geeignetes Fenster am Markt anzubieten. Maßstab ist dabei das Darmstädter Passivhaus Institut von Dr. Wolfgang Feist, welches die Fenster nach prEN 10077 als "Passivhaus-taugliche Komponente" zertifiziert.
Um die Anerkennung als "Passivhaustaugliche Komponente" zu erhalten, müssen Verglasungen mit einem Ug = 0,7 W/(m²K) - und zwar nach Bundesanzeiger - in die Berechnung nach prEN 10077 einbezogen sein. Diese Norm berücksichtigt auch die Verluste im Randbereich, was zu wesentlich schlechteren Werten führt als nach DIN oder Ö-NORM. Schließlich fließt auch die Einbausituation in die Bewertung mit ein. Hersteller müssen wärmebrückenfreie Einbaumöglichkeiten gleich "mitliefern". Bezogen auf das Prüffenstermaß von 1,23 x 1,48 m muss der Fenster U-Wert incl. Einbau unter 0,85 W/(m²K) liegen.